Pünktlich zur 27. Brandenburgischen Frauenwoche: Straße in Fürstenwalde Süd nach Lily Braun benannt
Von den rund 370 Straßen in Fürstenwalde tragen 40 Prozent einen Namen, der auf eine Person zurückgeht. Dass davon bislang nur 10 Straßen und damit 3 Prozent nach Frauen benannt sind, ärgert Gleichstellungsbeauftragte Anne-Gret Trilling seit Jahren. „Frauen leisten Großartiges. Leider machen wir uns oft nicht die Mühe, sie in unserem Stadtalltag sichtbar zu machen und an sie zu erinnern“, sagt Trilling. Das soll sich nun ändern. Schon in den 90er Jahren waren so einige der jetzt vorhandenen Straßen wie z. B. die Luise-Hensel-Straße oder der Lina-Radtke-Weg hinzugekommen.
Mit der 2012 verabschiedeten Konzeption für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Stadt Fürstenwalde haben sich die Abgeordneten verpflichtet, bei der Neu- oder Umbenennung einer Straße zuerst zu prüfen, ob diese nach einer Frau benannt werden kann. Auf Grundlage dieses Beschlusses haben sich die Abgeordneten entschlossen, im neu erschlossenen Wohngebiet Ketschendorfer Feldmark bislang acht neue Straßen nach Frauen zu benennen. Schon im Dezember war die Emma-Reich-Straße fertig geworden.
Jetzt, im Rahmen der 27. Brandenburgischen Frauenwoche, folgt die Lily-Braun-Straße. Diesen Namensvorschlag unterbreitete seinerzeit die SPD-Fraktion. Mit dem Namen Lily Braun erinnert die Stadt Fürstenwalde an die SPD-Politikerin, Frauenrechtlerin und Publizistin, die von 1865 bis 1916 lebte und selbst mehrfach in Fürstenwalde als Rednerin aufgetreten ist. Mehr zum Leben und Werk Lily Braun erfahren Interessierte bei einem Vortrag, den der Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion Stefan Sarrach am kommenden Mittwoch, dem 8. März 2017 um 18:00 Uhr im Bürgerbüro der SPD in der Eisenbahnstraße 9 hält. Dazu sind alle Interessierten recht herzlich eingeladen.
Mit der Benennung einer weiteren Straße nach einer Frau können den zehn schon existierenden Straße mit weiblichen Namensgeberinnen in den kommenden Monaten weitere 10 hinzugefügt werden. „Damit verdoppeln wir sogar unseren Anteil von 3 auf 6 Prozent. Auch da bleibt Luft nach oben“, so die Gleichstellungsbeauftragte anlässlich der Straßeneinweihung zur Frauenwoche.
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