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Wildblumenwiesen - ein kleiner Beitrag zur Artenvielfalt

Fürstenwalde/Spree, den 06.08.2020

Seit letztem Jahr bemüht sich der Kommunalservice in der Grünpflege bewusst darum, Wiesenflächen von der Mahd weitestgehend rauszunehmen, um so den Anteil an Wildkräutern und Wildblumen zu fördern, dadurch Lebens-und Nahrungshabitate für Insekten zu schaffen und einen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten.

Wir möchten dabei bewusst darauf setzen, bereits vorhandene Potentiale in den Wiesenflächen selbst und durch Anflug von Samen wiesentypischer Kräuter aus der unmittelbaren Umgebung zu nutzen. Wir hoffen, so genau die bei uns heimischen und standortangepassten Wiesenpflanzen zu fördern und somit arten- und blütenreichere Wiesen zu entwickeln, sozusagen ganz von alleine. Somit ist auch die sehr aufwendige und kostspielige Neuanlage von Blumenwiesen durch Abtrag der vorhandenen Grasnarbe und deren Neuansaat von im Handel erhältlichen Blumensamenmischungen nicht notwendig. Das ist uns teilweise auf einigen ausgewählten Standorten bereits auch ganz gut gelungen (Beispiel Bullenwiese schon seit vielen Jahren, Martinigarten, Böschungen und Wiesenflächen an den Bahnbrücken an der J.-S.-Bach-Straße oder an den Brücken im Bereich Bahnhof Süd).

Auf anderen Flächen lässt der Erfolg noch etwas auf sich warten (Beispiel Goetheplatz und Nordpark). Hier müssen wir noch etwas Geduld aufbringen, denn solch artenreiche Blütenwiesen benötigen oftmals mehrere Jahre bis sie sich wie gewünscht entwickelt und stabilisiert haben. Solche Wiesenbiotope sind ein feines Gefüge aus verschiedensten Gräsern, Kräutern und Wildpflanzen, die je nach Standortbedingungen und Dominanzverhalten der einzelnen Arten sehr unterschiedlich ausgeprägt sind und sich auch mit verändernden Witterungseinflüssen, Stoffeinträgen und Nutzungs- und Pflegeverhalten ändern können.

Bei einigen Bürgerinnen und Bürgern wirken diese nun "anders" gepflegten Wiesen ungepflegt und wir ernten immer noch viel Kritik und Unverständnis. Um dies den Bürgerinnen und Bürgern besser zu vermitteln, hat der Kommunalservice an ausgewählten Standorten Schilder aufgestellt mit der Aufschrift "Diese Wiese ist nicht ungepflegt - sie ist Lebensraum für Bienen, Hummeln und Co." Wir hoffen damit die Akzeptanz bei den Bürgern zu erhöhen.

Es gibt aber auch Bürgerinnen und Bürger, die sich weitaus mehr Blumenwiesen im Stadtgebiet wünschen. Das geht aber eben auch nicht überall. Die Grünstreifen entlang der Straßen müssen nach einer gewissen Zeit gemäht werden, um Sichtbeziehungen zu ermöglichen. Außerdem sind Wiesen nicht so nutzbar wie kurz gemähte Rasenflächen, ein Betreten, Bespielen oder gar Hinlegen ist auf Wiesenflächen kaum mehr möglich. Auch bestimmte Gestaltungselemente, wie z.B. niedrige Strauch- oder Staudenflächen, Skulpturen u. ä. kommen hier nicht zur Geltung. Auf anderen Flächen kann unerwünschter Beiwuchs wie z.B. Robinienwildwuchs nur durch eine regelmäßige Mahd beseitigt werden.

Auch ist der Anblick von abgeblühten Blumenwiesen im Spätsommer gewöhnungsbedürftig und teilweise auch wenig ansehnlich. Aber diesen Anblick muss man dann auch aushalten, damit die abgeblühten Pflanzen Samen bilden können und sich erneut aussäen können.

So wie in dem Spruch: "Wer das eine will, muss das andere auch mögen."

Der Kommunalservice ist jedenfalls bemüht, in den nächsten Jahren peu à peu weitere Rasenflächen zu blühenden Wiesenflächen zu entwickeln.

 

Bild zur Meldung: Die Wildblumenwiese an der Spree mit Distel, Schafgarbe und Wegwarte