„Der Terror beginnt zuhause“: Zum 19. Mal begeht Fürstenwalde mit Fahnenhissung, Film und Vortrag den Antigewalttag

Fürstenwalde/Spree, den 14.11.2019

Wie es sich anfühlt, wenn das Zuhause zu einem Ort von Angst und Gewalt wird, wissen die vier 4 Frauen und 8 Kinder am besten, die derzeit im Fürstenwalder Frauenhaus leben. Seit Beginn des Jahres haben 14 Frauen mit ihren 20 Kindern ein Zuhause auf Zeit im Haus gefunden. „Weil alle Plätze belegt waren, mussten wir 33 Frauen mit 68 Kindern im gleichen Zeitraum abweisen und an andere Frauenhäuser vermitteln“, so Uta Meissner, die amtierende Leiterin des Frauenhauses.

 

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Fürstenwalde Anne-Gret Trilling sowie die Mitarbeiterinnen des Büros der Beauftragten des Landkreises Oder-Spree laden gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen des Fürstenwalder Frauenhauses ein

 

am Montag, dem 25. November 2019 um 12 Uhr

 

zur traditionellen Fahnenhissung am Fürstenwalder Rathaus. Treffpunkt ist der Lebensbrunnen auf dem Markt vor dem Eingang zum Bürgerbüro. Schon zum 19. Mal werden am 25. November Fahnen und Banner mit der Aufschrift „Nein zu Gewalt an Frauen“ gehisst. Sie machen darauf aufmerksam, dass rund ein Viertel aller Frauen im Laufe ihres Lebens sexualisierte und/oder körperliche Gewalt erfahren muss.

 

Am gleichen Tag zeigt das Filmtheater Union in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Fürstenwalde Anne-Gret Trilling den Film „Nur eine Frau“. Der Film kam im Frühjahr in die Kinos und erzählt die erschütternde Geschichte der Hatun Sürücü, die von ihren eigenen Brüdern im Jahr 2005 in Berlin ermordet wurde.

 

Montag, 25. November 2019, 18.15 Uhr
Film „Nur eine Frau“, D 2019
Filmtheater Union, Berliner Straße 10

 

Das Filmtheater Union zeigt ab 16. November zwei Wochen lang den Spot „Stairs“ vor den Hauptfilmen am Abend. Auch dabei geht es um häusliche Gewalt. Das 24-h-Notruf-Telefon des Fürstenwalder Frauenhauses wird eingeblendet.

 

Der Verein Frauen helfen Frauen e. V. und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Fürstenwalde Anne-Gret Trilling laden ein zu einem Vortrag mit Diskussion zum Thema "Der Terror beginnt zuhause" Häusliche Gewalt und Partnerschaftsgewalt als sicherheitspolitisches Thema - Überlegungen zu einer unterschätzten Gefährdung. Nach einer nordamerikanischen Studie sind die Mehrzahl der Männer, die zu Attentätern wurden, erstmals wegen häuslicher Gewalt auffällig geworden. Mit unserer Veranstaltung wollen die Veranstalterinnen aufmerksam machen, dass häusliche Gewalt keine Privatangelegenheit ist.

 

Mittwoch, 27. November 2019, 17 Uhr
Vortrag mit Diskussion zum Thema "Der Terror beginnt zuhause"
Referentin: Dr. Heide Bärbel Uhl vom Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser
St. Marien Dom, Gemeinderaum, Domplatz 1

 

 

Bild zur Meldung: v.l.n.r. Uta Meissner, Leiterin des Frauenhauses, Michael Güll, Chef des Filmtheaters Union, Anne-Gret Trilling, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Fürstenwalde