Derzeit zu beobachten an unseren Eichen: Der Johannistrieb - Eine Versicherung gegen Blattverlust

Fürstenwalde/Spree, den 13.06.2013
Sicher wird es vielen Stadtpark-Spaziergängern in letzten Wochen aufgefallen sein, dass insbesondere die Eichen zum Teil fast völlig kahl sind. Dafür ist die sogenannte Frühjahrs- bzw. Eichenfraßgesellschaft verantwortlich. Dazu gehören u.a. der Eichenwickler und verschiedene Frostspannerarten. Im Fürstenwalder Stadtpark konnte zudem der Orangegelbe Breitflügelspanner beobachtet werden. Der Eichenprozessionsspinner ist nicht festgestellt worden.
 
Diese Raupen sind Larven von Schmetterlingen. Die Raupenphase ist das eigentliche und teilweise einzige Fressstadium der Schmetterlinge.
 
Doch wie geht es jetzt mit den fast kahlgefressenen Bäumen weiter?
 
In diesem Fall bedienen sich einige Laubbaumarten (darunter auch die Eiche) eines Phänomens, das man meist um den 24. Juni (je nach Wetterlage auch früher), dem Namenstag Johannis des Täufers, beobachten kann. Die vorgebildeten Blattknospen, die eigentlich für das nächste Jahr vorgesehen waren, treiben schon in dieser Vegetationsperiode aus. Das ist der sogenannte Johannistrieb bzw. von Fachleuten als Prolepsis (vorwegnehmen) bezeichnet. „Somit können diese Bäume solche einzelnen Schadereignisse verhältnismäßig gut tolerieren“, erläutert Thomas Prenzel, Baumfachmann in der Stadtverwaltung, das Phänomen.
 
Problematisch seien diese Raupen, wenn sie in aufeinander folgenden Jahren die gleichen Bäume befallen und somit die Vitalität massiv schwächen. Infolge dessen könnten andere Krankheitserreger diese Gehölze leichter befallen.
 
Um dies bei unseren Bäumen im Stadtpark zu vermeiden, wird derzeit geprüft, ob standortverbessernde Maßnahmen, die die Vitalität fördern, sinnvoll eingesetzt werden können. Zudem ist zum Herbst eine Überwachung der Populationsentwicklung des Frostspanners geplant, anhand dessen der Befall für das nächste Jahr prognostiziert werden kann und ggf. geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.
 

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